Im November 08 kam Sifu Lo Man Kam nach Deutschland um die Schulen der
'German Lo Man Kam Wing Chun Kung Fu Association'
zu besuchen und sich vom Fortschritt der Schüer persönlich zu
überzeugen. Wie immer nahm er dabei auch die Gelegenheit wahr, viele
Stunden mit seinen Privatschülern Andreas Zerndt (Marburg), Marc Debus
(Neu-Anspach), Frank Kuhnecke (Karben), sowie Olaf Buschke (Gieß,en) Wing
Chun zu trainieren, zu diskutieren und zu philosophieren. Erst ein Jahr zuvor
hatte er Zerndt, Debus und Kuhnecke in einer traditionellen Teezeremonie als
'Söhne' angenommen, was als hohe Auszeichnung gilt und speziell für
Nicht-Chinesen eine Besonderheit darstellt, weswegen sogar das taiwanesische
Fernsehen darüber berichtete.
(Link zum Videoclip auf der Berichtestartseite oder klick auf das Foto)
Am 15. November lud Sifu Lo alle Schüler und sonstige Interessierte zu
einem verbandsoffenen Lehrgang nach Gießen in die Schule von Olaf
Buschke. Sifu Manfred Rohrberg ergriff die Gelegenheit und reiste mit einer
Gruppe seiner Schüler nach Gießen, damit diese ihren
Großmeister erstmalig persönlich erleben konnten. Die Spannung war
entsprechen groß, besonders da die meisten Teilnehmer aus dem
Thüringer Trainingszentrum erst seit ein paar Monaten Wing Chun
trainierten.
Der Großmeister begeisterte jedoch letztlich nicht nur die Anfänger,
sondern auch die 'alten Hasen' sind immer wieder fasziniert von der
Agilität des mittlerweile 75-jährigen. Das Wichtigste für Sifu
Lo ist nicht Kraft, nicht mal Technik oder Schnelligkeit, sondern die
Vermittlung eines Gefühls, dass er Kung Fu nannte: "Kung Fu is feeling",
betonte er immer wieder. Und mit Gefühl meinte Lo Man Kam ein Gespür
für die Situation, für den Gegenüber im Zweikampf, aber
besonders für den eigenen Körper. Denn eines ist Kung Fu für den
Großmeister ebenfalls: "Kung Fu is body protection." Wenn sich zwei
streiten und beide verletzt sind, gebe es keinen Gewinner, war eine seiner
Maximen.
Damit eine Technik lebe, müsse man sie nicht nur beherrschen, sondern auch
fühlen können: "Kung Fu ohne Gefühl ist totes Kung Fu." Um eine
Technik zu beherrschen, sei es notwendig, die Grundlagen des Kung Fu zu
erkennen. Für Lo Man Kam gibt es zum Erlernen der Kunst des Kung Fu nur
einen echten Weg. Es sind die Formen, "Siu Lim Tao", "Cham Kiu" und "Biu Tze".
Dementsprechend legte er auf deren Ausführung großen Wert.
Anwendungen aus den Formen in Kampfsituationen, aber besonders auch in den Chi
Sao Techniken standen dann auch vier Stunden lang auf dem Programm. Es wurde
fleissig geübt und jeder konnte sein Wing Chun durch die vielen direkten
Korrekturen von Sifu Lo verbessern und auch einige neue Techniken hinzulernen.
Erschöpft, aber zufrieden durften die Schüler dann den Heimweg
antreten, während es für Manfred Rohrberg am nächsten Tag noch
weiterging. Alle Trainer, Co-Trainer und Instructoren der
'Lo Man Kam Wing Chun Kung Fu Association Germany'
hatten sich eingefunden, um von Sifu mehrere Stunden begutachtet zu werden.
"Es ist nicht genug selber gut zu sein, wenn man unterrichten will. Man
muß auch wissen, wie man es vermittelt. - Und zwar nicht nur die Technik,
sondern vor allem auch das richtige Gefühl, das
feeling
!"
Alles in allem äußerte Sifu Lo sich sehr zufrieden über den
Stand der deutschen Schulleiter, sowie deren Schüler und versprach, im
nächsten Jahr wiederzukommen.
Die Teilnehmer des
'Lo Man Kam Wing Chun Kung Fu Trainingszentrums Thüringen'
mit Sifu Manfred Rohrberg (links), Sigung Lo Man Kam (mitte) und Sifu Andreas
Zerndt (rechts)
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